Heller – ein Traditionsbetrieb in der Eifel

Firmengebäude 30er Jahre
Firmengebäude 30er Jahre

Die Anfänge

„Es war einmal...“ ein Ehepaar, Magda und Georg Heller, welches den kleinen holzverarbeitenden Betrieb 1927 gründete. Beide sind Absolventen der Wuppertaler Kunstgewerbeschule – Magda als Graphikerin und Malerin und Georg als Bildhauer. Schon bald begann Magda Heller, sich mit Entwürfen für die Wandgestaltung von Kindergärten in Wuppertal und Umgebung einen Namen zu machen. Die Motive ihrer Malerei waren vorwiegend Märchengestalten, mit denen sie auch Kinderbücher illustrierte. Es war Georg Heller, der auf die Idee kam, diese Darstellungen auf Holz zu übertragen und die Umrisse auszusägen. Es entstand die Möglichkeit, originale Entwürfe zu vervielfältigen und sie in Spielzeug- und Kunstgewerbegeschäften anzubieten.

Magda und Georg Heller anf. 30er Jahre
Magda und Georg Heller anf. 30er Jahre

Schon bald begann Magda Heller, sich mit Entwürfen für die Wandgestaltung von Kindergärten in Wuppertal und Umgebung einen Namen zu machen. Die Motive ihrer Malerei waren vorwiegend Märchengestalten, mit denen sie auch Kinderbücher illustrierte. Es war Georg Heller, der auf die Idee kam, diese Darstellungen auf Holz zu übertragen und die Umrisse auszusägen. Es entstand die Möglichkeit, originale Entwürfe zu vervielfältigen und sie in Spielzeug- und Kunstgewerbegeschäften anzubieten. 

 

Umzug nach Dreis-Brück und Vergrößerung

Anfang der 1930er-Jahre, mit dem Umzug nach Dreis-Brück in der Eifel in ein altes Bauernhaus, begann Georg Heller dessen kleinen Ziegenstall in eine Werkstatt umzubauen. Es wurde eine Dekupiersäge (motorisierte Laubsäge) angeschafft und die Figuren ausgesägt. Magda bemalte diese flächig in wohlabgestimmten, leuchtenden Farben und fügte in feinen Linien die Zeichnung von Gesichtern und Händen hinzu. Das Feine und Zarte machte den Reiz dieser Artikel aus. Die neugegründete „Heller-Kunst“ wurde Mitglied des Deutschen Verbandes für Kunsthandwerk und zeigte ihr Herstellungsprogramm auf der Leipziger Messe. Bald war der Ziegenstall der immer größer werdenden Nachfrage nicht mehr gewachsen und es entstand ein ca. 250 m2 großer ebenerdiger Anbau an das Bauernhaus. Dieser wurde nach und nach um zwei weitere Etagen aufgestockt und hatte bald seine heutige Größe erreicht. Auch die Produktionspalette wurde im Laufe der Jahre erweitert.

 

Ralf Heller, 70er Jahre
Ralf Heller, 70er Jahre

Generationswechsel

Als Georg Heller 1966 starb, übernahm sein Sohn Ralf den Betrieb, der sich nun einfach „Heller“ nannte. Er erweiterte das Sortiment und gab dem Betrieb neue Impulse. Die Entwürfe hatten jetzt vermehrt Spielzeugcharakter. Neue Artikel wie etwa Garderoben, Kindermesslatten, Mobiles und Hampelfiguren kamen hinzu. Bewahrt wurde die Philosophie, ausschließlich in Dreis mit hochwertigen Rohstoffen vorwiegend in Handarbeit zu fertigen. Ein Teil der klassischen Artikel wurde beibehalten und ist auch heute noch in unserem Sortiment vertreten. 

Von Anfang an stand Ralfs Ehefrau Hildegard ihm tatkräftig zur Seite. Sie betreute die Kunden, organisierte den Versand und führte die Buchhaltung. Und auch Magda Heller blieb im Betrieb aktiv.

In den 80er-Jahren entwickelte sich ein Export-Boom in die Vereinigten Staaten, der jedoch durch Produzenten aus Fernost, welche nachgemachte und minderwertigere „Heller-Artikel“ zum halben Preis anboten, beendet wurde.


Jan Heller
Jan Heller

Doch die hohe Qualität der originalen Produkte fand weiterhin ihre Liebhaber in Deutschland und Europa, was dem Unternehmen in dieser schwierigen Zeit zugutekam. Zudem entstand bereits in den 70er-Jahren ein wichtiger Kontakt zur japanischen Firma Niki Tiki, die als Händler auf hochwertiges Holzspielzeug aus Europa für den japanischen Markt setzt. Eine persönliche und von Achtung geprägte Partnerschaft ist bis heute die Grundlage unserer geschäftlichen Beziehung.

 

Erneute Veränderungen

In den 90er-Jahren kündigte sich in unserem Betrieb ein neuer Umbruch an. Magda Heller verstarb im Sommer 1994 im Alter von 89 Jahren und Ende 1996 übergab Ralf Heller die Leitung des Unternehmens an seinen Sohn Jan. Der gelernte Schreiner arbeitete längst tatkräftig im Betrieb mit. Mit seinem Faible für natürliche Werkstoffe entschied er sich dazu, die Familientradition fortzusetzen. Heute leitet Jan, unterstützt von seiner Schwester Sabine, das Familienunternehmen in der dritten Generation - mit dem Schwerpunkt Kinderzimmerdekoration aus Holz. Eine wichtige Aufgabe sieht er in der Bewahrung traditioneller Techniken und der Firmentradition, die er mit neuen Entwürfen erweitert. Zudem überzeugt die Qualität unserer Arbeit auch renommierte Unternehmen, für die wir produzieren. Daneben werden auch für unabhängige Auftraggeber Produkte in kleinerer Auflage hergestellt.

 

Traditionelle Fertigungstechniken

Zwei unserer Fertigungstechniken sind dabei besonders hervorzuheben:

Das Siebdruckverfahren und das Arbeiten mit der Bandsäge. Beim Siebdruckfarben wird für jede im Entwurf eingesetzte Farbe eine Schablone gefertigt, mittels derer dann mit jedem Druckdurchgang eine andere Farbe aufgetragen wird. Wir setzen bewusst dieses traditionelle aufwändige Verfahren ein, weil dadurch ein sehr gleichmäßiger Farbauftrag möglich ist und die Farben dauerhaft kräftig und leuchtend sind.

Statt mit Laser werden unsere Figuren an einer handgeführten Bandsäge ausgesägt. Dieses Verfahren erfordert einige Geschicklichkeit. Dank dessen haben unserer Figuren keine dunklen Kanten, sondern die Ränder behalten ihre helle Farbgebung des Holzes.